Verdächtige in USA wegen Nigeria-Betrügereien angeklagt

27.03.2006
Vier Personen drohen bis zu 30 Jahre Gefängnis.

Vor einem Gericht im US-Bundesstaat New York ist Anklage gegen vier Männer erhoben worden, die im Verdacht stehen, mit so genannten Nigeria-Mails ihre Opfer um über 1,2 Millionen Dollar erleichtert zu haben. Ihnen wird vorgeworfen, E-Mails an Tausende von Internet-Nutzer geschickt zu haben. Darin behaupteten sie, eine reiche, unheilbar kranke Person in einem fremden Land zu kennen, die ihnen das Geld vererben wolle. Allerdings benötige man finanzielle Hilfe für das Einleiten der notwendigen rechtlichen Schritte, um den Reichtum außer Landes zu schaffen. Dort wolle man es wohltätigen Zwecken zukommen lassen. Für die Unterstützung wurde eine saftige Belohnung in Aussicht gestellt. Wie viele Personen letztlich auf den Trick hereinfielen und Geld überweisen, teilte das amerikanische Justizministerium nicht mit. Dafür steht fest, dass die Opfer von der versprochenen Prämie nichts zu sehen bekamen.

Drei der jetzt angeklagten Männer (zwei davon sind Nigerianer) wurden Ende Februar auf Betreiben der US-Behörden hin in Amsterdam verhaftet. Sie befinden sich derzeit noch im Gewahrsam der niederländischen Polizei, sollen jedoch an die amerikanische Justiz ausgeliefert werden. Der vierte Angeklagte, ebenfalls Nigerianer, ist flüchtig.

Die zuständige Staatsanwältin Roslynn Mauskopf warnt Kriminelle in diesem Zusammenhang: "Globale Betrüger sollen wissen, dass wir entschlossen sind, sie zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen." An Anwender gerichtet ist ihr Appell, sich nicht von dubiosen Geldangeboten verlocken zu lassen. Dabei könne es sich nur um eine Falle handeln. Ihre Empfehlung, wie mit einer derartigen Mail umzugehen sei, lautet daher: "Löschen Sie sie." (ave)