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Verbraucherschützer werfen US-Regierung bei XP Untätigkeit vor

24.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Amerikanische Verbraucherschutzorganisationen haben die US-Regulierungsbehörde Federal Trade Commission (FTC) erneut mit Nachdruck aufgefordert, gegen die geplanten Passport-Dienste zur Kundenidentifizierung in Microsofts Betriebssystem "Windows XP" vorzugehen. In einem Beschwerdebrief an FTC-Chef Timothy Muris warfen sie der US-Regierung zudem Untätigkeit in dieser Angelegenheit vor. Den Kunden rieten sie, sich bei der Installation des neuen Betriebssystems nicht registrieren zu lassen.

Bereits im Sommer dieses Jahres hatten mehrere namhafte US-Verbraucherorganisationen bei der FTC eine Beschwerde gegen den Software-Giganten eingereicht (Computerwoche online berichtete). Bei der Installation von Windows XP seien die Kunden gezwungen, dem Konzern persönliche Informationen preis zu geben, ohne jedwede Kontrolle über deren weitere Verwendung zu haben, so die Kritik. Zudem könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Daten in falsche Hände gerieten.

Die FTC müsse nun beweisen, ob sie in der Lage sei, die Interessen der Anwender in der Online-Welt zu schützen, sagte der Direktor der US-Verbraucherschutzinitiative Epic (Electronic Privacy Information Center), Marc Rotenberg.

Microsoft-Sprecherin Tonya Klause wies die Vorwürfe zurück: In dem Brief würden nur alte Vorurteile wieder aufgewärmt. Microsoft habe die vorgetragenen Bedenken bereits sorgfältig geprüft und in Windows XP berücksichtigt.