Verbraucherschützer setzen AOL-Software auf die schwarze Liste

29.08.2006
Der AOL-Client wird als "Badware" klassifiziert.

Die US-Verbraucherschutzorganisation StopBadware.org hat AOLs aktuellen Client in ihre Liste so genannter Badware aufgenommen. Der Grund: "AOL 9.0" installiert ohne Wissen des Anwenders weitere und unnötige Software. Außerdem zwinge das Zugangsprogramm des Online-Dienstes den Anwender zu bestimmten Handlungen, und spiele zudem "potenzielle Adware-Komponenten" in einer Art und Weise auf, die laut StopBadware.org typisch für schädliche Software ist. So lege AOL 9.0 beispielsweise ohne Zustimmung des Anwenders Shortcuts und bestimmte Ordner an, installiere eine Toolbar sowie spezielle Icons. "Derzeit empfehlen wir Anwendern, die von uns getestete Version der AOL-Software nicht zu installieren, es sei denn, der Anwender fühlt sich wohl mit dem von uns identifizierten Risiko oder die Anwendung wird entsprechend unseren Empfehlungen modifiziert", warnt das Urteil der Organisation.

"Natürlich fällt AOL nicht in die gleiche Kategorie wie andere von uns identifizierte Badware-Anbieter", kommentiert John Palfrey, Co-Director von StopBadware.org und Leiter des Berkman Center for Internet & Society an der Harvard Law School. "Die von uns getestete Version der Software ist jedoch nicht in Einklang mit den Ansprüchen des Unternehmens."

AOL reagierte auf die Maßnahme umgehend und gelobte Besserung. Die von StopBadware.org angemahnten Punkte sollen untersucht und gegebenenfalls noch in der aktuellen Version nachgebessert werden. Außerdem hieß es, der inzwischen drei Jahre alte Client solle durch eine neue Version ersetzt werden, die sich "substanziell" von der aktuellen unterscheide. Der neue Client befindet sich derzeit im Betastadium und wird wahrscheinlich in einigen Monaten erscheinen. AOL gelobt, weniger Zusatzsoftware mit dem neuen Client zu bündeln. (ave)