Verari kommt nach Deutschland

09.10.2008
Der Kühlungs- und Blade-Experte hat sich auf Rechenzentren, darunter auch mobile, mit großer Einbaudichte und Energieeffizienz spezialisiert.

Seit dem Handelsregistereintrag vom 24. September 2008 agiert Verari mit einer Zentrale in Hamburg. Das Unternehmen wurde bereits 1991 in den USA gegründet, hat seinen Hauptsitz im kalifornischen San Diego und wurde im vergangenen Jahr in Großbritannien vorstellig. Jürgen Kratz, Managing Director von Verari Systems Deutschland GmbH, sagt, der Konzern beschäftige derzeit weltweit rund 300 Mitarbeiter. Im Jahr 2008 peile man einen Umsatz von 150 Millionen Dollar an. Das Wachstum betrage rund 175 Prozent.

Promotion-Tour in Deutschland

Zur Markteinführung hierzulande will Verari Ende Oktober eine Kick-off-Tour durch Deutschland starten, die am 29. Oktober in Frankfurt am Main beginnt und je einen Tag später in Hamburg und München anlangt.

Das Unternehmen ist als Blade-Server-Anbieter neben Marktgiganten wie Hewlett-Packard (HP) und IBM insbesondere hierzulande praktisch noch nicht sichtbar. Allerdings verkauft Verari schon länger Blade-Systeme, als dies die beiden Marktführer tun. Es spricht mit seinen Maschinen in erster Linie Kunden aus den Rechenzentren an, die sich für die Themen Green IT, Server-Zentralisierung und -Konsolidierung unter dem Aspekt Kosteneffizienz interessieren.

Die geringe Größe des Anbieters steht dabei durchaus nicht im Verhältnis zum Kundenstamm. Kratz nennt als Referenzen unter anderem Walt Disney, Microsoft, Shell, Boeing, Akamai, Novartis und Nvidia.

Verari - früher unter dem Namen RackSaver bekannt - hat sich bei seinen Produkten darauf spezialisiert, Blade-Server zu entwickeln, die aus Komponenten von der Stange zusammengebaut werden. Die Kalifornier verwenden somit keine speziellen Systemplatinen, Switches etc. Sein Know-how steckt das Unternehmen vor allem in den Entwurf von Designs, bei dem möglichst viele Blades in einem Industriegehäuse untergebracht werden können.

Patentiertes Kühlungskonzept

Gleichzeitig entwickelte Verari das patentierte Konzept "Vertical Cooling Technology". Bei diesem zirkulieren Luftströme möglichst effizient in den Rechenschränken. Anders als herkömmlicherweise bei Servern in Racks, bei denen Luft von hinten nach vorn geführt wird, um die Rechner zu kühlen, wird bei Verari kalte Luft vom Boden eines "BladeRack"-Schranks nach oben gesaugt und an den erhitzten Blade-Komponenten vorbeigeführt. Die erwärmte Luft wird dann nach oben abgeben - eine Dirigierung der Luftströme, die ohnehin den physikalischen Gegebenheiten von erwärmter Luft entspricht.

Microsoft mag es mobil

Außerdem hat sich das Unternehmen auf die Entwicklung von Containern spezialisiert - fahrbaren Rechenzentren, wenn man so will. Ähnliche Konzepte gibt es unter anderem von HP und von Sun Microsystems. Einer der größten Verari-Kunden von Container-Data-Centers ist übrigens Microsoft.

Verari-Produkte

Verari entwickelt Blade-Systeme in der dritten Generation. Die BladeRack-2-Familie ist in verschiedene Modelllinien unterteilt: Highend- bis zu Einstiegs-Versionen in den Varianten "E-Class", "XM", "XL" und "XT".

Die im Februar 2008 vorgestellten "XL"-Varianten packen 72 Blades in ein Gehäuse. Nutzt man Systemplatinen mit halb so großem Formfaktor, lassen sich 144 Blades unterbringen. Hier arbeiten dann bis zu 576 Prozessorkerne. Außerdem können Speichersysteme von bis zu 672 TB eingebaut werden. Die auf den BladeRack-2-Varianten fußenden "VB2242-Server"-Blades wurden zudem gerade für die Virtualisierungslösung "VMware ESX 3.5" zertifiziert.

Die XL-BladeRacks haben 528 Rechenkerne, bis zu 576 TB an Speicher, die maximale Zahl der Blades beträgt 132.

Die E-Class-Systeme können mit bis zu 720 Prozessorkernen und maximal 576 TB Speicher ausstaffiert werden. Sie besitzen redundante Stromversorgungen.

Die XM-Modelle sind die am dichtesten gepackten Blade-Systeme. Hier arbeiten bis zu 768 Rechenkerne. Verari sieht dieses System vor allem als Grid-Lösung und in Web-Service-Umgebungen.

"Forest"-Container-Systeme: Komplett ausgestattete mobile Rechenzentren.

Alle Systeme sind mit der patentierten Kühlungstechnik "Vertical Cooling Technology" ausgestattet.