Studie

Verärgerte Java-Entwickler

29.07.2009
Von Stefan Ueberhorst
Einen negativen Trend in Softwareprojekten zeigen die Ergebnisse des neuen Java-Trendbarometers, dessen zweite Auflage der Mannheimer Dienstleister Expeso GmbH vorgestellt hat.

Die systematische Expertenbefragung zum Thema Java-Technologien hat Expeso im Mai 2009 durchgeführt und kommt zu dem Schluss, dass "die Innovationsgeschwindigkeit in der Java-Welt ist sehr hoch ist und sich gegenüber den Ergebnissen der ersten Studie teilweise signifikante Veränderungen erkennen lassen", resümiert Markus Roth, Geschäftsführer der Expeso GmbH. Erstaunlich ist vor allem die Analyse der Projektsituation. Mit "chaos driven", "pseudoagil" und anderen hoch emotionalen Aussagen zeigt die Studie deutlich die Unzufriedenheit der Java-Experten mit den in der Realität existierenden Software-Entwicklungsprozessen. Die Situation hat sich gegenüber den Ergebnissen der vergangenen Studie deutlich verschlechtert. 64 Prozent der Befragten bescheinigen den Projekten eine ungenügende Anforderungsanalyse. Mit der Softwaredokumentation sind 70 Prozent unzufrieden und bei der Qualitätssicherung sind es gar 74 Prozent.

Die Ergebnisse sind erschreckend und zeigen erhebliches Verbesserungspotential in Softwareprojekten. "Sollten die Unternehmen in der aktuellen Situation wieder bei den üblichen Punkten Anforderungsanalyse, Qualität und Dokumentation sparen, wird sich das rächen", warnt Markus Roth. "Spätestens in der Wartungsphase, die typischerweise den kostenintensiveren Teil im Software-Lebenszyklus darstellt, wird der Aufwand steigen und höhere Kosten entstehen."

SOA - zwischen Buzzword und Realität

35 Prozent der befragten Experten gaben an, schon erste Projekte im Kontext einer Service-orientierten Architektur (SOA) realisiert zu haben. Weitere 25 Prozent sind im ersten Projekt beziehungsweise planen dies. Nur für 40 Prozent hat SOA zurzeit keine Bedeutung. Beachtlich ist, dass das Thema SOA sehr kritisch gesehen wird. So wird SOA in der Expertenbewertung unter anderem als "Buzzword" und "inhaltsloser Marketing-Term" abgetan. "IT-Manager sind deshalb gefordert, eine klare SOA-Strategie zu entwickeln und die Vorteile zu kommunizieren", so Roth.

Bezüglich der Java-Sprache ist bei Java Enterprise noch kein verstärkter Trend vom älteren J2EE zum neueren Standard Java EE erkennbar. Nach Java selbst befragt, zeigt sich dagegen, dass Entwickler deutlich in Richtung der neuen Version (JDK 6) tendieren. erkennbar. "Unternehmen, die zurzeit noch frühere JDK-Versionen im Einsatz haben, sollten beachten, dass Sun den generell verfügbaren Support für JDK 5 im Oktober beenden wird", gibt Roth zu bedenken. Für das ältere JDK 1.4 sein der Support sogar schon im vergangenen Jahr ausgelaufen.

Interessierte können die Ergebnisse des Java Trendbarometers kostenfrei bei Expeso anfordern.