Change-Management

Veränderung im Blick - Erfolg im Projekt

21.06.2011
Von Daniel Partsch

In vier Schritten zur Veränderung

Die so gewonnenen Erkenntnisse auch in der Praxis umzusetzen ist eine Aufgabe für sich. Unterstützung leisten kann das im Folgenden beschriebene Vorgehensmodell für ein projektbegleitendes Change-Management, dem Erfahrungen aus Projekten bei Automobil- und Motorradherstellern zugrunde liegen. Es umfasst vier Phasen:

1. Business Case

Zu Beginn des Projekts gilt es, einen Business Case zu erstellen, der sämtliche Veränderungen ausweist - sowohl hinsichtlich der Prozesse als auch in Bezug auf die IT-Lösungen. Gleichzeitig sollte analysiert werden, welche Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten von den Veränderungen betroffen sind, um alle Beteiligten im Rahmen von "Value Assessment Workshops" in das Vorhaben einzubinden. Mit den Stakeholdern wird hier erarbeitet, wo Vorteile und Nutzen sich für den Einzelnen liegen.

2. Change Framework, Motivation und Sensibilisierung

Im nächsten Schritt entwickelt ein aus den betroffenen Stakeholdern zusammengestelltes Team eine "Change Charta". Sie dient als Grundlage für alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Change-Management. Der darin beschriebene Ansatz muss mit der Strategie und dem Business Case des Gesamtprojekts abgestimmt sein.

Nachdem die Charta beschlossen und genehmigt ist, wird ein detaillierter Plan verfasst, der die Inhalte aufgreift, zu einem Aktionsplan verdichtet und grafisch darstellt. Nun gilt es, die Ängste und Bedenken der Betroffenen zu identifizieren. Darauf lässt sich ein Kommunikations- und Projektvermarktungskonzept formulieren, das auf die Stimmung der Mitarbeiter eingeht.

3. Direkte Partizipation

Ist der Rahmen für das Change-Management erst einmal abgesteckt, sollten die Stakeholder aktiv in den Veränderungsprozess eingebunden werden. Das gelingt beispielsweise mit "Usability Labs". Dort arbeiten die betroffenen Mitarbeiter mit einem Prototyp der künftigen IT-Lösung, um zu prüfen, inwieweit das Design und die einzelnen Anwendungen benutzerfreundlich beziehungsweise welche Prozesse noch zu lang oder zu wenig intuitiv sind.

4. Befähigung

Nun werden die Mitarbeiter mit der neuen Lösung vertraut gemacht und können Schritt für Schritt ihre Vorbehalte abbauen. Dazu dienen auf unterschiedliche Anwendergruppen ausgerichtete Trainingseinheiten und ausführliche Schulungsunterlagen. Unverzichtbar ist auch eine schriftliche Systemdokumentation, die umfassend alle Funktionen erklärt. Sämtliche Trainings und unterstützenden Maßnahmen werden im Idealfall auf einer Projekt-Website hinterlegt.

Nach der Einführung geht es weiter

Mit der Einführung der Lösung ist das Change-Management aber noch nicht abgeschlossen. Vielmehr gilt es nun, durch systematische Befragungen herauszufinden, wie zufrieden die Betroffenen mit den Veränderungen sind. So können mögliche Probleme noch behoben oder einzelne Mitarbeiter individuell geschult werden. Zudem signalisiert eine solche Erhebung, dass die Anliegen der Mitarbeiter auch über den eigentlichen Projektabschluss hinaus für das Unternehmen wichtig sind. Damit wird die Basis für weitere erfolgreiche Projekte gelegt. (qua)

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