Veränderung der Organisation heißt Entlassung

09.05.1997

AHRENSBURG/HAMBURG (CW) - Die Reorganisation von Unternehmensabläufen und die schlechte Konjunktur stellen für deutsche Unternehmen die Hauptursache für den Personalabbau der letzten Jahre dar.

Eine Umfrage der auf Outplacement spezialisierten Unternehmensberatung Dr. Stoebe, Kern & Partner (SKP) bei 311 Unternehmen ergab, daß 42 Prozent der Befragten "allein durch die Veränderung der Ablauforganisation" Mitarbeiter freisetzten. Die schwache Konjunktur führte in jedem fünften Betrieb zu Entlassungen.

Die in der öffentlichen Diskussion immer wieder als Grund für Kündigungen angegebene Produktionsverlagerung ins Ausland war dagegen nur in sieben Prozent der befragten Firmen ausschlaggebend. Die Verlagerung von Betriebsteilen innerhalb Deutschlands machte mit acht Prozent nur geringfügig mehr aus. Outsourcing war bei elf Prozent der Befragten Grund für den Mitarbeiterabbau.

Insgesamt beschäftigen 71 Prozent der von SKP befragten Firmen weniger Personal als vor drei Jahren. In gut einem Drittel erhielten die Geschaßten Abfindungen, wobei jedes vierte Unternehmen auf Vorruhestandslösungen zurückgriff. In 13 Prozent der Fälle nutzten die Betriebe die natürliche Fluktuation, um Stellen zu streichen.