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Ver.di: Knapp 16.000 Mitarbeiter protestieren gegen Telekom-Umbau

30.05.2007
Knapp 16.000 Mitarbeiter der Deutschen Telekom haben am Mittwoch die Arbeit niedergelegt.

Der Streik werde damit bundesweit in unvermindertem Umfang weitergeführt, sagte der Streikleiter der Gewerkschaft ver.di, Ado Wilhelm, auf Anfrage. Die Beschäftigten protestieren seit rund drei Wochen gegen die Auslagerung von rund 50.000 Mitarbeitern in den neuen Bereich T-Service. Sie sollen dort länger arbeiten und weniger verdienen.

Wilhelm zufolge gibt es weiter Verzögerungen bei der Abwicklung von Neuaufträgen sowie in den Callcentern. Die Telekom will mit dem Umbau die Kosten um bis zu 900 Millionen Euro jährlich senken und dabei die Servicequalität verbessern.

Ver.di hat unterdessen der Bundesregierung als größtem Aktionär der Deutschen Telekom im Streit um die geplanten Stellenauslagerungen Untätigkeit vorgeworfen. "Der Bund drückt sich vor der Verantwortung. Er hat eine soziale Verpflichtung gegenüber den Telekom-Beschäftigten, die er endlich erfüllen muss", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske der "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe). Bislang würde die Beschäftigten "aufrichtige Unterstützung" vermissen: "Stattdessen schweigen die Politiker betreten".

Nach zweieinhalb Wochen Streik kündigte Bsirske zugleich eine verschärfte Gangart in der festgefahrenen Auseinandersetzung an. Seine Organisation werde so lange weiterstreiken, "bis ein vernünftiges Angebot auf dem Tisch" liege. "Falls erforderlich, werden wir den Streik in der neuen T-Service-Sparte fortsetzen - und zwar weit in die zweite Jahreshälfte hinein", drohte er. (dpa/tc)