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Venture-Capital-Markt in den USA stabilisiert sich

27.04.2004

Der US-amerikanische Markt für Venture-Capital hat sich im ersten Quartal 2004 weiter stabilisiert. Wie aus der aktuellen Studie "Moneytree Survey" von PriceWaterhouseCoopers, Thomson Venture Economics und der National Venture Capital Association (NVCA) hervorgeht, erhielten 618 Unternehmen insgesamt 4,6 Milliarden Dollar Risikokapital. Die Gesamtsumme liegt damit zwar unter den 5,2 Milliarden Dollar im Schlussquartal 2003, aber über den 4,2 Milliarden Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Während im Berichtszeitraum mit 1,2 Milliarden Dollar oder 27 Prozent erneut der größte Anteil des Venture Capitals in den Bereich Life Science (Biotechnologie und Medizingeräte) investiert wurde, war die Softwarebranche erstmals wieder die führende Unterkategorie. Insgesamt wurden im ersten Quartal des laufenden Jahres 956 Millionen Dollar an 162 Firmen dieses Sektors verteilt. Die Höhe der TK-Investments betrug 547 Millionen Dollar und wurde auf 65 Unternehmen aufgeteilt.

Die Software-Startups konnten insbesondere bei der Erstrundenfinanzierung punkten, wo sie jeden dritten von insgesamt 886 Millionen Dollar einsammelten. Auf junge Unternehmen der Chip- und TK-Branche entfielen zehn beziehungsweise neun Prozent des VC-Geldes im Early-Stage-Bereich.

Angesichts der positiven Zahlen bescheinigten Marktbeobachter der VC-Branche erneut eine zunehmende Gesundung. Tracy Lefteroff, Global Managing Partner für den VC-Bereich bei PriceWaterhouseCoopers erklärte, es handele sich wieder um einen Markt, der erfolgreiche Unternehmen und nachhaltige Gewinne hervorbringen kann. Junge Unternehmer bekämen zwar weiterhin kein Geld nachgeworfen. Inzwischen fließe aber wieder ausreichend Risikokapital. Hark Heesen, President des Branchenverbands NVCA, fügte hinzu, nach den Übertreibungen zu Zeiten des Dotcom-Hypes und der darauf folgenden Schrumpfkur setze die Gilde der Wagniskapitalgeber ihre Investments nun wieder diszipliniert ein. Die Firmenbewertungen kehren damit auf ein realistisches Niveau zurück und schaffen die Basis für künftige Gewinne. Dies sei nicht zuletzt wegen der wachsenden Aussicht auf realistische Exit-Kanäle wie den Gang an die Börse wichtig. (mb)