VDI-Initiative gegen Nachwuchsmangel in technischen Berufen

16.01.2006
Von Dorothea Friedrich
Mit der Initiative "Sachen machen!" will der VDI (Verein Deutscher Ingenieure) ab Anfang Februar gegen den gravierenden Nachwuchsmangel in technischen Berufen angehen. Die Auftaktveranstaltung findet am 2. Februar auf dem Düsseldorfer Flughafen statt.

Die sinkenden Studenten- und Absolventenzahlen sorgen in den Ingenieurberufen für einen eklatanten Bewerbermangel: Nach der jüngsten Erhebung des VDI konnten die deutschen Unternehmen rund 15.000 offene Stellen nicht besetzen. "Der Fachkräftemangel ist derzeit das Investitionshemmnis Nummer 1 in Deutschland", sagte VDI-Direktor Willi Fuchs. Da mit jeder nicht besetzten Ingenieurstelle nach VDI-Angaben 2,3 weitere Stellen verbunden sind, gehen der deutschen Volkswirtschaft demnach rund 50.000 potenzielle Arbeitsplätze verloren. Das wiederum entspricht einem Wertschöpfungsverlust von 2,6 Milliarden Euro oder einem Wachstumsausfall von 0,12 Prozent.

Besonders dramatisch ist die Entwicklung bei den Frauen. Deren Anteil an den Studienanfängern in den Fächern Informatik, Maschinenbau/Verfahrenstechnik, Elektrotechnik und Bauingenieurwesen sank um 10,5 Prozent auf 14.114 Studentinnen. Der Rückgang bei den Studienanfängerinnen Elektrotechnik an den Fachhochschulen betrug knapp 22 Prozent, bei den universitären Studiengängen rund acht Prozent. Insgesamt sind derzeit nur 16,2 Prozent der Studenten in technischen Sparten weiblich.

Die Behebung des Nachwuchsmangels ist eines der drei großen Ziele, die sich die Initiative "Sachen machen!" gesteckt hat. Sie ist auf mindestens fünf Jahre angelegt und hat derzeit mehr als 35 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft. Darunter sind Unternehmen wie Bosch Rexroth , Brunel, EADS, E.ON, DaimlerChrysler, Linde, Porsche, Stihl, Thyssen-Krupp, Trumpf , Von Ardenne sowie wissenschaftliche Einrichtungen wie die Fraunhofer-Gesellschaft und die Technische Universität Hamburg-Harburg.

Weitere Ziele der Aktion sind:

- Steigerung der Innovationskraft und Unterstützung der Entwicklung wettbewerbsfähiger Produkte und Technologien durch Optimierung der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft, die Unterstützung von Existenz- und Ausgründungen und den Einsatz neuer Technologien.

- Verbesserung des Images der technisch orientierten Unternehmen, der technischen Hochschulen sowie des Technikstandorts Deutschlands im Allgemeinen.