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Auch Kirch will 50 Prozent an Premiere

Van Miert: Bei Kirch und Bertelsmann geht es nicht um Peanuts

19.06.1998
Von md 
Auch Kirch will 50 Prozent an Premiere

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Chef der EU-Wettbewerbskommission Karel van Miert hat seine Ablehnung der digitalen TV-Pläne der Kirch-Gruppe und des Bertelsmann-Konzerns in einem Interview mit dem Fernsehsender Phönix verteidigt. Es sei „nicht um Peanuts" gegangen, sondern um die Verhinderung eines Fernsehmonopols in Europa, so van Miert. Kirch habe sich kooperativ gezeigt, doch die starre Haltung der Bertelsmänner habe eine Einigung unmöglich gemacht. Nun gelte es, die Digital-TV-Allianz nicht durch ein Hintertürchen doch noch zustande kommen zu lassen. Am Mittwoch hatte Leo Kirch beim Bundeskartellamt beantragt, den eigenen Anteil am Pay-TV-Sender Premiere auf 50 Prozent aufstocken zu dürfen. Dasselbe hatte die Woche zuvor die Bertelsmann-Tochter CLT-Ufa getan. Zwischenzeitlich stellte Premiere einen Antrag auf die Zulassung von 15 digitalen Programmen. In den ursprünglichen und von van Miert abgelehnten Plänen ging es um die Fusion von Premiere und DF1. Letztgenannter Sender soll nun eingestellt werden.