Erste positive Effekte für 2000/2001 erwartet

Utimaco Safeware kauft Sicherheitsspezialisten Kryptokom

13.08.1999
OBERURSEL (CW) - Mit Wirkung zum ersten Juli wechselte das Aachener Softwarehaus Kryptokom von der Comparex Deutschland Holding GmbH in den Besitz der Utimaco Safeware AG. Im Gegenzug bekam Comparex ein Aktienpaket im Wert von rund 50 Millionen Mark und hält somit eine zehnprozentige Beteiligung an Utimaco.

Die Synergien aus dem Bereich der IT-Sicherheitslösungen die Zusammenführung der Mitarbeiter sollen es Utimaco Safeware ermöglichen, "weltweit eine starke Wettbewerbsposition" einzunehmen, erklärte Peter Bohn, Vorstandschef des Unternehmens, zu der Übernahme. Vor allem in den Bereichen Firewalls, Virtuell Private Networks (VPNs) sowie Security-Management-Lösungen ergänzt das Angebot von Kryptokom die eigene Produktpalette. Die Firma Utimaco, die seit dem ersten Quartal 1999 am Neuen Markt notiert wird, hat sich bisher vor allem auf die Entwicklung und den Vertrieb integrierter Sicherheitslösungen für Authentisierung, Zugriffskontrolle, Verschlüsselung einzelner Systeme und Netze konzentriert. Außerdem bietet das Unternehmen Lösungen für E-Commerce-Security wie beispielsweise digitale Signaturen und für Security-Infrastructure, etwa Smart-Card-Leser, an. Der einzige Bereich, den Utimaco und Kryptokom weder jetzt noch in Zukunft abdeckten, sei der Bereich der Antivirensoftware, hieß es.

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 1998/99 erzielte Utimaco bei einem voraussichtlichen Umsatz von 51 Millionen und einem Gewinn vor Steuern von 6,4 Millionen Mark eine Umsatzrendite von zwölf Prozent. Nach der Übernahme rechnet Bohn zwar mit einer Umsatzsteigerung von 60 Prozent, räumt aber ein, daß die Rendite aufgrund der Steuernachbelastung sowie hoher Integrationskosten nur noch im einstelligen Bereich liegen werde. Die Firma Kryptokom, deren bekanntestes Projekt wohl die Absicherung der IP-Backbone-Netze Bonn-Berlin der obersten Bundesbehörden ist, schrieb im abgelaufenen Geschäftsjahr noch rote Zahlen. Das 1988 gegründete Unternehmen setzte 1998/99 rund 15,2 Millionen Mark um und schloß mit einem Nettoverlust in Höhe von zwei Millionen Mark. Erst für 2000/2001 rechnet man mit ersten positiven Effekten aus der Übernahme sowie mit einem Plus in der Kryptokom-Bilanz.