Dem Cloud Computing kann sich kaum jemand entziehen, der sich professionell mit IT beschäftigt. Das alternative Betriebskonzept beherrscht die Diskussionen in Foren, Fachzeitschriften, Veranstaltungen und Gesprächen. Die aktuelle Bedeutung des Themas belegt auch die exklusive Umfrage der COMPUTERWOCHE unter 146 IT-Experten. Demnach haben sich bereits 85 Prozent der Befragten zum Teil intensiv damit auseinandergesetzt. Lediglich knapp zwölf Prozent gaben an, die IT-Wolken bislang ignoriert zu haben. Oft wird nicht nur darüber gesprochen, sondern auch gehandelt: 42 Prozent nutzen bereits die Cloud oder planen das. Weniger als 14 Prozent haben sich ausdrücklich gegen diese Betriebsart entschieden.
Trotz dieses scheinbar eindeutigen Interesses spaltet der Trend die IT-Gemeinde: "Cloud Computing ist die Zukunft. Wer jetzt keine Erfahrungen sammelt, verpasst den Anschluss und verschenkt entscheidende Wettbewerbsvorteile", schrieb uns ein Teilnehmer als Warnung an alle Zögernden in den Fragebogen. Doch das Tamtam um die IT-Wolke stößt anderen bitter auf. Es macht sie vorsichtig und kritisch: "Ist das nicht wieder mal ein Hype?", fragte ein verunsicherter IT-Experte, wogegen ein weiterer Befragter aus seiner Ablehnung keinen Hehl machte: "Das ist derzeit nur ein Hype. Mal sehen, was davon übrig bleibt."
- CW-Umfrage im Überblick
Hier finden Sie die wichtigsten Ergebnisse der CW-Umfrage zum Cloud Computing im Überblick. - Die meisten beobachten die Cloud
Die Cloud beschäft nahezu jeden Anwender. Knapp 85 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich mit den Thema auseinandersetzen. - Viele beziehen bereits Services
Oft lassen die Anwender den Überlegungen auch Taten folgen. Knapp 30 Prozent beziehen bereits Dienste aus der Wolke. Ausdrücklich gegen eine Cloud-Nutzung haben sich weniger als 15 Prozent ausgesprochen. - Applikationen sind beliebt
Wenn sich Anwender für Cloud-Angebote interessieren, dann vor allem für Geschäftsanwendungen und Speicherkapazitäten. - Cloud-Dienste gegen Lastspitzen
Die Befragten schätzen die Flexibilität der Cloud-Services. Sie nutzen derartige Dienste beispielsweise, um Lastspitzen abzufedern. - Die Skepsis bleibt
Die Bedenken richten sich vor allem gegen Sicherheits- und Datenschutzproblemen. - Amazon und Google führen
Nach Einschätzung der Befragten führen Amazon und Google derzeit das Feld der Cloud-Provider an. - In fünf Jahren: Platzhirsch ist Google
Auch in fünf Jahren wird Google zu den führenden Anbietern zählen, doch die traditionellen IT-Anbieter haben aufgeholt. - Klassische Provider genießen Vertrauen
Google hat ein wesentliches Problem. Die Anwender vertrauen dem Konzern nicht. Sie wenden sich lieber an etablierte Anbieter wie IBM und T-Systems. - Sympathien für die Deutsche Cloud
Der Bitkom hat auf der CeBIT 2010 vorgeschlagen, eine deutsche Cloud zu installieren. Das trifft durchaus auf Zustimmung der Anwender. - Wichtige Daten bleiben inhouse
Dennoch speichern die Nutzer ihre kritischen Daten ungern in der Wolke. - Kein Einfluss auf die interne IT
Cloud wird die heutige IT um Services ergänzen, die Arbeit der internen IT aber nicht überflüssig machen.