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USA: PlayMedia lässt AOL 6 stoppen

31.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die kleine kalifornische Softwareschmiede PlayMedia hat eine einstweilige Verfügung gegen den Medienriesen AOL Time Warner erstritten. Stein des Anstoßes ist der "Media Player" in dessen Zugangssoftware AOL 6. Dieser basiert auf der MP3-Wiedergabetechnik "AMP" von PlayMedia. AOL hatte diese im Zuge der Übernahme von Nullsoft und dessen MP3-Software "Winamp" erhalten und in seine Software übernommen, ohne selbst eine Lizenz einzuholen. PlayMedia zog daraufhin im April dieses Jahres vor Gericht und klagte auf 47 Millionen Dollar Schadenersatz.

Über eine mögliche Strafe muss allerdings noch entschieden werden. Die am Montag erlassene Verfügung verpflichtet AOL vorerst "nur" dazu, die AMP-Komponente aus der Software zu entfernen und deren Vertrieb zu stoppen. Aktuell ist inzwischen AOL 7, das einen alternativen MP3-Codec des Fraunhofer-Instituts verwendet. Viele Nutzer verwenden aber noch die alte Software, die außerdem noch mit PCs und auf CDs verteilt wird.