MÜNCHEN/SUNNYVALE (ee) - Die technologische Potenz des neuen Partners scheint die Siemens AG hoch einzuschätzen: Denn für 500 000 neue Aktien des kalifornischen Mikrocomputer-Spezialisten Advanced Micro Devices zahlt Siemens 45 Dollar pro Stück. Die Stammaktie von AMD notierte zuletzt mit 28 Dollar.
Siemens geht mit der 1969 gegründeten AMD ein Joint-Venture auf den Sektoren Mikrocomputer, Systemkomponenten und Software ein. Über den daraus resultierenden Zugewinn an Marktanteilen, sowohl weltweit wie für den US-Markt, konnte Siemens keine Angaben machen. Innerhalb des Joint-Venture dominiert Siemens mit 60 Prozent (die
500 000 Aktien entsprechen 17 Prozent des bisherigen AMD-Aktienstocks) .
Die Advanced Mikro-Devices, die bisher nicht Zulieferer für die Deutschen war, steht auch wirtschaftlich auf gesunden Beinen. Mit einem Sprung von 34 auf 62 Millionen Dollar 1977 (30. 3.) gelang nahezu eine Umsatzverdoppelung; auch das Nettoergebnis von 4,5 Millionen Dollar kann sich, bei einem so schnell wachsenden Unternehmen, sehen lassen. Der Siemens-Unternehmensbereich Bauelemente hat 1975/76 weltweit rund 1,4 Milliarden Mark (rund das Zehnfache vom AMD) umgesetzt.
Während die Siemens-Mitgift bei AMD zur Finanzierung der Expansion dient, müssen die 7,5 Millionen Dollar, die Siemens für die 80prozentige Übernahme des US-Halbleiter-Produzenten Litronix Inc. in Cupertino (Kalifornien) auf den Tisch legt, hauptsächlich dazu herhalten, Gläubiger von Litronix zu befriedigen. Allein 4,2 Millionen Dollar gehen an die Litronix-Hausbank und 35 cts werden für jeden Dollar Schulden an andere Gläubiger gezahlt.