USA liberalisiert Exportpolitik für China

09.12.1983

WASHINGTON (VWD) - Die Volksrepublik China kann in Zukunft problemlos die meisten amerikanischen Mikro- und Minicomputer sowie viele Arten von Großrechnern der Mittelklasse in den USA kaufen. Die Reagan-Administration hat kürzlich bei Kongreßhearings in Washington klargemacht, daß sie die Ausfuhr solcher Elektronikerzeugnisse nach China erleichtern will. Nur noch Großcomputer mit eindeutig militärischen Anwendungsmöglichkeiten unterliegen einem klaren Exportverbot.

Die meisten Elektronikprodukte wie Halbleiter-Produktionsgeräte Mikroprozessoren sowie computergesteuerte Geräte und Instrumente können in Zukunft sehr viel schneller und nach einem relativ einfachen Prüfverfahren ausgeführt werden. Dies teilte der Staatssekretär im US-Handelsministerium William Archey in einem Kongreßhearing mit.

Hierdurch erhofft sich die US-Regierung 1984 eine Steigerung der Elektronikausfuhren nach der Volksrepublik China auf 1,5 bis zwei Milliarden Dollar gegenüber nur 350 Millionen Dollar im Iaufenden Jahr. Allerdings müssen die US-Elektronikausfuhren auch von dem Cocom-Kommitee der Nato und Japans in Paris überprüft werden, das eine Liste strategischer Güter führt, die nicht in kommunistische Länder exportiert werden dürfen. Die USA drängen auf eine Ausweitung der Cocom-Liste und versuchen mit allen Mitteln, Elektronikausfuhren nach der UdSSR zu verhindern. Dagegen hat Washington seit Anfang 1982 seine Exportpolitik gegenüber Peking in diesem Sektor immer stärker liberalisiert.