Aktionsplan für Großbritanniens marode Informationstechnologie:

USA ist Zielmarkt Nummer 1 für IT-Produkte

06.11.1981

FRANKFURT (nw) - Schwarz für Großbritanniens Produkte der Informationstechnologie (IT) sieht die PA International Management Consultants GmbH Frankfurt: Die Britten mit einem Anwachsen ihres Handelsbilanzdefizits für IT-Produkte von heute rund 600 Millionen auf 2000 Millionen US-Dollar in 1990 rechnen.

Demgegenüber prophezeien die Frankfurter Marktforscher in ihrer Studie "Strategie für Informationstechnologie" dem weltweiten Markt für Produkte der Informationstechnologie ein Wachstum von durchschnittlich 14 Prozent pro Jahr. 1985 werde das Marktvolumen bereits 195 Milliarden Dollar betragen. Damit nun die britische Industrie nicht ihre Chancen verschlafe, müsse sie neue Strategien entwickeln und sie aggressiv am Markt durchsetzen. Der Regierung fiele dabei die Aufgabe zu, Forschungen und Entwicklungsvorhaben zu unterstützen und die Aktivitäten der Unternehmen mit öffentlichen Aufträgen zu begleiten. Für besonders förderungswürdig hält PA dabei unter anderem Multifunktions-Terminals mit Fernsprechanschluß, Voice-mail-Systeme, Spracherkennungsgeräte, Personal Computer, Speicher-Subsysteme, wie Magnetblasenspeicher, optische Platte und multifunktionale Arbeitsplätze für Führungskräfte.

Insgesamt sei aber die britische Industrie, von wenigen Ausnahmen wie Racal Milgo einmal abgesehen auf internationalen Märkten nicht konkurrenzfähig. Der Grund sei darin zu suchen, daß britische Hersteller sehr stark vom UK-Markt und der Beschaffung im öffentlichen Bereich abhängig seien. Diese Abhängigkeit schränke die Wettbewerbsfähigkeit bei Produktgruppen ein, die eine breitere internationale Marktbasis erforderten, wie Kleincomputer oder Textverarbeitungssysteme. Zudem seien zum Beispiel Wang, Prime, Nippon Electric, Sony, Nixdorf und Matra bei der Entwicklung neuer IT-Produkte sehr aktiv, wobei die USA als Zielmarkt Nummer eins für die meisten europäischen und japanischen Unternehmen gelte.

Um nun ihre IT-Industrie wieder flottzubekommen, sollte die britische Regierung PA zufolge, den Fernmeldebereich weiter liberalisieren, British Telecom Zugang zu neuen Finanzquellen schaffen mit dem Ziel, das Fernmeldenetz zu modernisieren und den Technologietransfer zwischen Behörden beziehungsweise Forschungseinrichtungen und dem IT-Sektor zu unterstützen.

Information: PA International Management Consultants GmbH, Bettinastraße 62, 6000 Frankfurt 1, Telefon: 06 11/74 04 91.