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USA Interactive muss Einkaufstour vertagen

06.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem sein Unternehmen drei Tage lang an der Börse abgestraft wurde, sieht sich USA-Interactive-Chef Barry Diller gezwungen, seine geplante E-Commerce-Expansion abzublasen. Diller hatte am vergangenen Wochenende die Absicht bekundet, alle verbleibenden Anteile an den börsennotierten Tochterfirmen Expedia, Ticketmaster und Hotels.com zu übernehmen (Computerwoche online berichtete). "Unsere Aktionäre sagen: Warum nehmt Ihr eine unterbewertete Aktie und zahlt damit zu viel für die Überbleibsel dieser Firmen, die überbewertet sind?", wundert sich Diller. "Deweil sagen Überbleibsel: Wie könnt Ihr uns mit einem so niedrigen Angebot beleidigen? Beide Aussagen können nicht stimmen."

Aufgeschoben sei aber nicht aufgehoben, so Diller. Er werde weiterhin versuchen, die drei Töchter zur Gänze zu übernehmen, aber weder zum jetzigen Zeitpunkt noch in der näheren Zukunft ein formales Übernahmeangebot vorlegen. Diller will seine Offerte - ein Premium von 7,5 Prozent auf den aktuellen Aktienkurs - auch nicht aufstocken. Stattdessen will der Medienmogul abwarten, bis der Markt für sein Angebot reif ist. "Irgendwann ist es so weit", glaubt Diller. "Das kann zwei Monate dauern oder zwei Jahre." (tc)