SPA untersucht den amerikanischen PC-Markt:

USA: Der Windows - Boom macht den PC-Markt noch attraktiver

14.12.1990

LONDON (CW) - Das Geschäft mit PC-Software bleibt lukrativ. Nach Schätzungen der Software Publishers Association (SPA) in Washington sind die US-amerikanischen Software-Verkaufszahlen im dritten Quartal dieses Jahres um 24,4 Prozent gestiegen. Der Wert der in diesem Zeitraum verkauften Produkte beträgt etwa 1,15 Milliarden Dollar.

Noch höher kletterten nach Angaben des Londoner Branchen-Informationsdienstes "Computergram" die internationalen Verkaufszahlen: Gemessen am gleichen Zeitraum des Vorjahres, haben US-Firmen 61,2 Prozent mehr PC-Produkte ins Ausland verkauft. Für den gesamten amerikanischen PC-Softwaremarkt errechnet die SPA einen Zuwachs von 34,1 Prozent.

Rekordzahlen wurden mit dem Verkauf von Windows-Applikationen erzielt. Während der MS-DOS- und Windows-Markt selbst einen Zuwachs von etwa 32 Prozent erlebte, stiegen die Verkaufszahlen von Windows-Anwendungen um stolze 213 Prozent.

Überdurchschnittliche Ergebnisse brachten im MS-DOS-Bereich vor allem die Sparten Textverarbeitung (44,2 Prozent), Grafik (85,3 Prozent) sowie Ausbildungssoftware (38,5 Prozent). Die Resultate im Datenbank-Bereich liegen mit einem Zuwachs von knapp 31 Prozent etwa im Durchschnitt des gesamten MS-DOS-Wachstums.

Mehr als 80 Prozent des mit Microcomputern erzielten Umsatzes wurde im letzten Quartal mit Produkten um Microsofts MS-DOS beziehungsweise die IBM-Variante PC-DOS erzielt. Deutlich schlechter sieht die Bilanz für den Markt um Mitbewerber Apple aus, der in diesem Zeitraum etwa 12,5 Prozent des gesamten Micro-Umsatzes für sich verbuchen konnte. Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres wuchs der Apple-Markt lediglich um 5,5 Prozent.

Ein Blick in die SPA-Statistik zeigt, daß der Apple/Macintosh-Markt in den Bereichen Unterhaltungssoftware (-1O Prozent), Spreadsheets (-47,8 Prozent), Datenbanken (-39,2 Prozent) und Programmiersprachen/Werkzeuge (-8,4 Prozent) deutliche Geschäftseinbußen verzeichnen muß. Sogar bei der Textverarbeitung, wo auf dem PC/MS-DOS-Markt allein Produkte für mehr als 205 Millionen Dollar verkauft wurden, hat Apple leicht verloren.

Sehr erfolgreich waren die Hersteller von Produkten um den Macintosh vor allem beim Verkauf von Desktop-Publishing-Software (91,2 Prozent). Akzeptable Geschäfte wurden außerdem auf dem traditionell starken Gebiet Schulungs- und Lehrsoftware (33 Prozent) sowie bei Grafikprodukten (14 Prozent) erzielt.

Gegenüber dem MS-DOS-Markt hat Apple nur bei den für die Gesamtbilanz relativ unbedeutenden integrierten Paketen zugelegt.