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Wiedergänger

US-Zeitungen peilen erneut Paid Content an

02.03.2009
In Abkehr von einem langjährigen Trend wollen die Zeitungen des US-Medienkonzerns Hearst verstärkt Geld für ihre Online-Angebote einfordern.

Das kündigte der Chef der Hearst-Zeitungsgruppe, Steven Swartz, in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter an, das am Wochenende vom "Wall Street Journal" veröffentlicht wurde. Die Idee ist, dass ein Teil der heute kostenlosen Artikel im Internet nur für Bezahlung angeboten wird. In den vergangenen Jahren hatte sich auch bei US-Zeitungen eher der Trend durchgesetzt, möglichst viele Angebote kostenlos zu machen, um mehr Nutzer und Werbung anzulocken. Mit der schweren Wirtschaftskrise brachen allerdings die Online-Werbeerlöse ein, wie auch Swartz einräumte.

Hinzu kommen die stetigen Auflagenrückgänge. Hearst hatte deswegen das Geschäftsmodell seiner Zeitungsgruppe untersucht - mit einem alarmierenden Ergebnis. "Eine unausweichliche Schlussfolgerung unserer Analyse ist, dass unsere Kostenstruktur erheblich von dem heutigen Umsatzpotenzial unserer Branche abweicht", schrieb Swartz. Hearst, einer der großen US-Medienkonzerne, gibt 16 Zeitungen heraus, darunter den "Houston Chronicle" oder den "Seattle Post-Intelligencer". Das Magazin "Fortune" berichtete, Hearst erwäge auch, einen eigenen E-Book-Reader auf dem Markt zu bringen, um seine Print- Titel verstärkt in digitaler Form zu vertreiben. (dpa/ajf)