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US-Verbraucherschützer Nader fordert kostenloses OS/2

16.06.1998
Von md 
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der in den USA einflußreiche Verbraucherschützer Ralph Nader, der zuletzt mit einer medienwirksamen Kampagne gegen Microsoft auf sich aufmerksam gemacht hatte, führt seinen Kreuzzug gegen die Gates-Company fort. Nun hat er in einem offenen Brief an CEO Louis Gerstner gefordert, IBM solle dem Beispiel von Netscape folgen und den Quellcode des Betriebssystems OS/2 öffentlich zugänglich machen. Es war an Stephanie Rasmussen, Sprecherin der Personal Software Products Division bei IBM, das Ansinnen negativ zu bescheiden: "Wir haben viel Geld in das Betriebssystem gesteckt und würden es nun gerne weiter an unsere Kunden verkaufen."

Der Brief an Gerstner ist Teil einer großangelegten Umfrage des Verbraucherschützers unter PC-Herstellern. So hatte Nader bereits zweimal bei Michael Dell, CEO der Dell Computer Corp., angefragt, ob er nicht einen PC mit einem anderen Betriebssystem als Windows auf den Markt bringen könnte. „Die Kunden sollten eine Chance haben, ein alternatives Produkt zur Microsoft-Software zu kaufen" so Nader in dem Brief. Mehrmals sollen sich Dell-Mitarbeiter dahingehend geäußert haben, daß es ein geheimes Abkommen gebe, in dem der Einsatz von Windows auf allen Dell-Rechnern verbindlich geregelt ist.