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Um zehn Milliarden Dollar überzogen?

US-Verbraucher: Microsoft kassiert zuviel

11.01.1999
Von Michael Hufelschulte
Um zehn Milliarden Dollar überzogen?

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine ganze Reihe von US-Verbraucherverbänden ist sauer auf Microsoft. Der Softwareriese habe bei seinen Kunden rund zehn Milliarden Dollar abkassiert, die nicht durch die Marktentwicklung gerechtfertigt seien. Mark Cooper, Forschungsleiter bei der Consumer Federation of America, erläutert: "Microsoft hält die Preise hoch, während die Kosten fallen." Unter anderem argumentieren die Verbände (darunter auch die U.S. Public Interest Group und Media Access Project), die Gewinne von Microsoft seien von 1996 bis 1998 von 25 auf 35 Prozent gestiegen, während die restliche Software-Industrie um lediglich sechs Prozent zugelegt habe. Die Gewinnmargen der Gates-Company seien im Vergleich zum Mitbewerb "außerordentlich hoch". Pro Rechner habe MS zwischen 35 und 45 Dollar zuviel vom PC-Benutzer kassiert. So etwas hört man Redmond natürlich nicht gern: "Windows 98 ist genauso teuer oder sogar billiger als vergleichbare Betriebssysteme", hieß es in einer Erwiderung von Microsoft. Im Antitrust-Prozeß seien schließlich sogar Vorwürfe erhoben worden, man unterbiete mit dem Upgrade von Windows 98 (88 Dollar) absichtlich die Konkurrenz (OS/2: 149 Dollar; Solaris für Intel: 380 Dollar).