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US-Venture-Capitalists sitzen in den Startlöchern

01.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-amerikanische Markt für Risikokapital hat ersten Schätzungen zufolge im zweiten Quartal 2003 ein neues Fünfjahrestief erreicht. Wie der Informationsdienst "Venturewire" herausgefunden hat, konnten sich in den Monaten April, Mai und Juni 355 nicht-börsennotierte US-Firmen zusammen 3,3 Milliarden Dollar Risikokapital sichern. Zum Vergleich: Im Anfangsquartal 2003 wurden insgesamt 4,3 Milliarden Dollar VC-Geld auf 447 Companies verteilt.

"Venturewire" erwartet, dass die Branche nun ihre Talsohle erreicht hat und gegen Ende des Jahres zu einem stärkeren Finish ansetzt. Grund für den Optimismus sind positive Signale wie die steigenden Börsenkurse und erste IPOs (Initial Public Offering) von Technologiefirmen wie Formfactor. Außerdem wachsen die Gerüchte über einen anstehenden Börsengang von Google oder Salesforce.com - für viele Marktbeobachter ein Zeichen für eine anstehende Erholung der Kapitalmärkte.

Wie "Venturewire" herausfand, sind die VCs nach wie vor bereit, bei erfolgsversprechenden Geschäftsideen auch hohe Summen zu investieren. So gelangten im Berichtszeitraum eine Reihe von großen VC-Deals zum Abschluss, insgesamt wurden 14 Investitionen mit einem Volumen von über 30 Millionen Dollar getätigt. Nach Zahlen war die Biotechnologiebranche mit 53 Abschlüssen und 675 Millionen Dollar Risikokapital der aktivste Bereich im zweiten Quartal. Anbieter von Unternehmenssoftware sicherten sich in 50 Finanzierungsrunden 388 Millionen Dollar. Im Wireless-Bereich wurden zwar nur 41 Finanzierungsvereinbarungen getroffen, dank einiger großvolumiger Deals brachten es die Startups dabei jedoch auf insgesamt 490 Millionen Dollar VC-Geld. Ein weiterer solider Bereich war die Chipindustrie mit 23 Deals und 257 Millionen Dollar hohen Investitionen. (mb)