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US-Studie: Einsatz von PCs an Schulen zahlt sich nicht aus

13.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Ansicht der US-Organisation "Alliance for Childhood" sollten die Investitionen der Regierung in die Ausstattung von Schulen mit PCs und Internet-Anschlüssen vorübergehend eingestellt werden. Die internationale Gruppe aus Erziehern, Psychologen und Ärzten vertritt die Meinung, man würde in ein unsicheres Terrain investieren, bei dem sich kaum positive Lernerfolge für die Schüler abzeichnen. Statt dessen fordert die Expertengruppe, die finanziellen Mittel künftig unter einem mehr erzieherischen Aspekt einzusetzen. Vor allem die Renovierung vieler Schulen, der Einsatz zusätzlicher Lehrer und die Reduzierung der Schülerzahl in den einzelnen Klassen sollten dabei Vorrang haben.

Einer Studie des Educational Testing Service aus dem Jahr 1998 zufolge haben sich die Leistungen der Mathematikschüler durch den Einsatz von PC-Lernhilfen um 15 Prozent verbessert. In der Vermittlung des Basiswissens anderer Fächer stellten die Computer jedoch keine große Hilfe dar. Auch in einem kürzlich vorgestellten Bericht kommt die Organisation zu dem Schluss, dass die finanziellen Mittel in anderen Schulbereichen nötiger gebraucht werden. In den vergangenen fünf Jahren hatte die US-Regierung rund 27 Milliarden Dollar in Computertechnik an Schulen investiert. Außerdem warnen die Analysten vor wachsenden gesundheitlichen Problemen durch den Einsatz von PCs an Schulen. Vor allem Fettleibigkeit, eine Überanstrengung der Augen und "Repetitive Stress Injuries (RSI)" erwähnt der Bericht als Folgeerscheinungen. Zudem schade der übermäßige Einsatz von Computern der Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten der Kinder und der sozialen

Interaktion.