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US-Startup verklagt Google wegen Source-Code-Diebstahl

01.07.2004

Wenige Monate vor dem geplanten Börsengang zieht eine dunkle Wolke über Google auf: Medienberichten zufolge beschuldigt das kalifornische Startup Affinity Engines den Suchmaschinenbetreiber, einer seiner Mitarbeiter habe den populären Social-Networking-Dienst Orkut.com mit gestohlenem Quellcode entwickelt. Außerdem wirft Affinity seinem früheren Mitbegründer Orkut Buyykkokten vor, er habe das bei seinem Wechsel zu Google vereinbarte Wettbewerbsverbot gebrochen. In der bereits am 25. Mai beim Obersten Gerichtshof von Kalifornien eingereichten Klage fordert Affinity daher von Google Schadensersatz in bisher nicht benannter Höhe und die Zahlung von Lizenzgebühren.

Als Begründung für seine Anschuldigungen gab das Startup aus Palo Alto an, bestimmte Texte in ähnlichen Features seien bei Orkut.com und den eigenen Produkten nahezu identisch. Zudem habe man eine Reihe von einmaligen Software-Bugs in Affinitys "inCirce"-Software entdeckt, die gleichzeitig auch bei orkut.com auftreten. Dies sei ein nahezu eindeutiger Beweis dafür, dass beide Produkte auf einem gemeinsamen Quellcode basieren. Buykkokten habe Software und Source-Code von orkut.com von inCircle kopiert oder abgeleitet.

In einer Stellungnahme an den Branchendienst "Wired News" wies Google den Vorwurf als vollkommen unbegründet zurück: Man habe Affinity mehrfach angeboten, einen unabhängigen Experten mit dem Vergleich der beiden Programme zu betrauen. Affinity habe diesen Vorschlag jedoch abgelehnt. Eigenen Nachforschungen zufolge seien die Anschuldigungen haltlos, so Google-Sprecher David Krane. (mb)