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Markterwartungen locker übertroffen

US-Serverhersteller Sun verdoppelt Gewinn

25.01.2008
Sun Microsystems hat in seinem zweiten Geschäftsquartal den Gewinn annähernd verdoppelt. Der Konzern erntet damit erste Früchte eines langen und schmerzhaften Sanierungskurses: Sun hatte viele Stellen gestrichen sowie den Konzern massiv umgebaut und war dadurch 2007 erstmals seit Jahren wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt.

"Die Ergebnisse zeigen deutlich unseren beständigen Fortschritt", sagte Konzernchef Jonathan Schwartz am Donnerstagabend nach Börsenschluss in Santa Clara (Kalifornien). Der Überschuss stieg im zum 30. Dezember beendeten zweiten Geschäftsquartal von 133 auf 260 Millionen Dollar (umgerechnet 176 Millionen Euro). Den Umsatz erhöhte Sun jedoch lediglich um knapp 1,5 Prozent auf 3,62 Milliarden Dollar (unter anderem, weil die Bestände im Channel in USA und Asia-Pacific nun nach Sell-out statt wie bisher Sell-in bilanziert werden).

Der Campus von Sun im kalifornischen Santa Clara
Der Campus von Sun im kalifornischen Santa Clara
Foto: Oracle/Sun

Im umsatzstärksten Geschäftsbereich mit Server-Rechnern gingen die Erlöse leicht um 0,5 Prozent zurück. Bei den Dienstleistungen legte Sun dagegen um fünf Prozent zu. Für das Gesamtjahr erwartet das kalifornische Unternehmen beim Umsatz ein niedriges prozentuales Plus. In der nun begonnenen zweiten Hälfte des Geschäftsjahres solle sich das Wachstumstempo auf rund fünf Prozent beschleunigen.

Thomas Schröder, Vice President und Sun-Deutschlandchef, kommentiert: "Sun Deutschland hat wesentlich zum guten europäischen Umsatzwachstum von sieben Prozent beigetragen. Besonders starke Nachfrage gab es nach unseren Energiespar-Servern, deren Umsatz wir im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln konnten. Das ökologische Bewusstsein ist in den deutschen Unternehmen angekommen." Marketing-Chef Donatus Schmid ergänzt, man sehe einen deutlichen Trend zu größeren Systemen sowohl bei Sparc- als auch X64-basierenden Servern.

Mit seinen Ergebnissen und einem höher als erwarteten Ausblick schlug das Unternehmen die Analystenschätzungen. Die Aktie reagierte indes nachbörslich wenig. Im regulären Handel war sie aber bereits um knapp neun Prozent auf 16,12 Dollar in die Höhe geschossen.

Sun hatte erst vor kurzem die Übernahme des schwedischen Datenbankherstellers MySQL für eine Milliarde Dollar verkündet. Dieser bietet seine Open-Source-Datenbank sowohl kostenlos unter GPL als auch mit kommerziellem Support und liberalerer Lizenz an ("Dual License"). Server sind hochleistungsfähige Rechner etwa zum Einsatz für Unternehmens-Computernetze, den Betrieb von Webseiten und den Datenverkehr im Internet. (dpa/tc)