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US-Richter will Verfahren gegen Oracle öffentlich führen

19.04.2004

Der US-amerikanische Bezirksrichter Vaughn Walker hat seine Absicht bekräftigt, das Verfahren gegen den Datenbankspezialisten Oracle nicht hinter verschlossenen Türen führen zu wollen. Das US-amerikanische Justizministerium (Department of Justice) hatte gemeinsam mit 10 US-Bundesstaaten geklagt, um Oracles feindlichen Übernahmeversuch gegenüber dem Konkurrenten Peoplesoft per Gerichtsbeschluss zu blockieren. Die Behörden argumentieren, die Akquisition würde den Wettbewerb im Markt für Business-Applikationen verringern und damit Nachteile für die Kunden mit sich bringen. Um diese Argumentation zu stützen, haben die Anwälte der Kläger Informationen von Oracle-Kunden wie dem US-amerikanischen Verteidigungsministerium sowie von konkurrierenden Unternehmen darunter SAP und Microsoft angefordert. Nachdem bereits die Anwälte der Konkurrenz das Gericht auf die Vertraulichkeit des zur Verfügung gestellten Materials hingewiesen hatten, fordern nun auch die Behördenvertreter, zumindest einen Teil des Verfahrens unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu führen. Dieser Forderung will sich Richter Walker jedoch nicht ohne weiteres beugen. Er wolle den Prozess möglichst transparent führen. Schließlich handle es sich bei dem Verfahren nicht um einen Fall der nationalen Sicherheit. Vertreter des Justizministeriums und Oracles werden am 21. Mai dieses Jahres dem Richter ihre jeweiligen Standpunkte darlegen. Nach einem weiteren Treffen am 2. Juni soll der Prozess offiziell am 7. Juni beginnen. (ba)