US-Regierung stemmt eines der größten SOA-Projekte

05.04.2007
Unter den noch relativ wenigen großen SOA-Vorhaben dürfte das Projekt US-amerikanischer Regierungsbehörden eines der ambitioniertesten sein.

Innerhalb von zehn Jahren will die Administration mit Hilfe einer SOA-Infrastruktur rund fünf Milliarden Dollar Kosten sparen. Ziel des Vorhabens ist ein einheitliches Finanz- und Personalverwaltungssystem für sämtliche Regierungsbehörden und -abteilungen der Vereinigten Staaten. Verantwortlich dafür zeichnet eine behördenübergreifende Expertengruppe mit dem sperrigen Namen Federal Service-Oriented Architecture Community of Practice (SOA CoP).

Das Intranet-basierende System wollen die Behörden gemeinsam mit mehreren IT-Herstellern und Beratern auf die Beine stellen, berichtet Brand Niemann, Co-Chairman der SOA CoP. Mit im Boot sind die Firmen Data Access Technologies, Booz Allen Hamilton, DynAccSystem, Kapow, MetaMatrix und Sun Microsystems. Niemann, der als Data Architect bei der US-Umweltschutzbehörde EPA arbeitet, spricht von einer plattformneutralen Architektur, die nicht auf einer herstellerspezifischen Lösung aufsetzt, wie sie früher beispielsweise IBM mit seiner Corba-Implementierung feilgeboten habe.

In einem ersten Schritt geht es laut dem IT-Manager vor allem darum, die heterogenen Finanzdatenbestände der diversen Regierungsstellen zu integrieren. Danach werde die Finanzanwendung mit dem SOA-basierenden HR-System verbunden (Human Resources). Bislang arbeiten unterschiedliche Finanz- und Personalverwaltungssysteme weitgehend unabhängig voneinander, was zu einem hohen Abstimmungsaufwand führt.

Das SOA CoP dokumentiert seine Arbeit unter anderem auf einer eigenen Wiki Page. Mehr Informationen zu Service-orientierten Architekturen finden Sie auch im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (wh)