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US-Regierung entwickelt Richtlinien für den Cyberkrieg

10.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - US-Präsident George W. Bush hat verschiedene Bundesbehörden angewiesen, Richtlinien zur Kriegsführung im Internet auszuarbeiten. Nach Berichten der "Washington Post" unterzeichnete Bush bereits im Juli 2002 eine bislang nicht veröffentlichte Direktive zur Ausarbeitung von Plänen, Feinde über das weltweite Datennetz zu bekämpfen. Die US-Bundespolizei FBI (Federal Bureau of Investigation) und der Geheimdienst CIA (Central Intelligence Agency) beraten angeblich schon seit mehreren Monaten über einen entsprechenden Maßnahmenkatalog. Unter anderem sollen die Richtlinien festlegen, auf welche Weise und in welchen Fällen zum Beispiel Radarstationen, Energieproduktion und Kommunikationseinrichtungen lahmgelegt werden können.

Sicherheitsexperten wie D.K. Matai, Chef des Digital-Risk-Spezialisten Mi2g, äußerten sich skeptisch zu den jetzt bekannt gewordenen Plänen. Bereits 1999 habe es Cyberattacken der NATO gegen Serbiens Energie- und Telefonversorgung gegeben. Diese hätten jedoch heftige Gegenschläge gegen mehr als 100 Netze von Unternehmen aus NATO-Mitgliedstaaten verursacht. Diese wurden laut Matei von mit Serbien sympathisierenden Hackern aus Russland und Osteuropa ausgeführt. (lex)