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US-Musikindustrie verklagt File-Sharing-Anbieter iMesh

22.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Vertreter der Recording Industry Association of America (RIAA) haben laut einem Bericht des "Wall Street Journal" Klage gegen den File-Sharing-Anbieter iMesh eingereicht. Das in Israel ansässige Unternehmen baue seine Existenzgrundlage auf der Verletzung von Urheberrechten auf, so die Begründung der in New York eingereichten Klageschrift. Der Anbieter kann in den USA vor den Kadi gezerrt werden, weil er dort eine Niederlassung unterhält. In der Branche geht man davon aus, dass weltweit rund 50 Millionen Nutzer mit Hilfe der Peer-to-Peer- (P2P-)Software von iMesh Dateien über das Internet tauschen. Die Israelis gehören zu den etablierten Anbietern der P2P-Szene. Sie starteten ihr Angebot bereits kurz nach dem Tauschbörsenpionier Napster. Experten werten die Klage als Zeichen dafür, dass die

Plattenindustrie weiter einen harten Kurs gegen die Musiktauschbörsen im World Wide Web fahren will. Vertreter von iMesh argumentieren dagegen, Anbieter von P2P-Netzen würden Urheberrechte nicht verletzen und könnten nicht für Verstöße ihrer Nutzer zur Verantwortung gezogen werden. In diesem Sinne hatte im April dieses Jahres ein US-Richter im Verfahren gegen die Tauschbörse Grokster geurteilt. Damals verlor die Plattenindustrie den Prozess. (ba)