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US-Mobilfunkfirma Alltel geht für 27,5 Milliarden Dollar an Finanzinvestoren

21.05.2007
Mit der Übernahme von Alltel durch Texas Pacific Group und die Private-Equity-Sparte von Goldman Sachs tätigen Beteiligungsfirmen den bislang größten Kauf im Mobifunkmarkt.

TPG Capital und GS Capital Partners bieten 71,50 Dollar für jede Aktie des in Little Rock, Arkansas, ansässigen Carriers. Das entspricht einem Aufgeld von rund zehn Prozent auf den Alltel-Schlusskurs vom Freitag. Das Angebot liegt sogar 23 Prozent über dem Kurs von Ende Dezember, als das "Wall Street Journal" Alltel als Übernahmekandidaten geoutet hatte.

Alltel-Chef Scott Ford und auch das übrige Top-Management dürften nach erfolgter Übernahme im Amt bleiben. TPG und Goldman Sachs hatten sich dem Vernehmen nach sehr beeilt, den Deal unter Dach und Fach zu bringen. Die Zinsen zu Finanzierung von Krediten, ohne die Firmenkäufe dieser Größenordnung nicht zu stemmen sind, liegen derzeit extrem niedrig.

Die Private-Equity-Firmen selbst steuern laut "Wall Street Journal" rund vier Milliarden Dollar aus den von ihnen verwalteten Geldern bei. Banken unter Führung der Citigroup stellen nach Angaben eines Insiders "Equity-Bridge"-Kredite über mehr als 600 Millionen Dollar. Der Buyout soll Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres abgeschlossen werden.

Alltel hat rund zwölf Millionen Kunden im mittleren Westen, Westen und Süden der USA. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr sein Festnetzgeschäft abgestoßen, um sich auf den schneller wachsenden Mobilfunk zu fokussieren. Von den Altlasten befreit wurde es automatisch zu einem attraktiveren Ziel für eine Übernahme. (tc)