US-Kongress tadelt iPhone-Verkaufspolitik

13.07.2007
Der Exklusivvertrag zwischen Apple und AT&T zur Vermarktung des iPhone sorgt im US-Kongress für Zündstoff.

Für Mobilfunk-Betreiber scheinen harte Zeiten anzubrechen: In Europa sind sie wegen ihrer Roaming-Gebühren unter Beschuss, und den amerikanischen Parlamentariern sind die Knebelverträge der Provider ein Dorn im Auge. So tadelten Kongressabgeordnete während einer Debatte zur künftigen Mobilfunk-Regulierungspolitik in den USA das Verhalten von Apple und AT&T, die angeblich von den Kunden 175 Dollar verlangen, wenn diese früher aus dem Zweijahresvertrag aussteigen wollen.

Der demokratische Abgeordnete Edward Markey, Vorsitzender eines Kongressausschusses für Telekommunikation und Internet, charakterisierte das iPhone in Anlehnung an den Eagles-Hit "Hotel California" als: "You can check out any time you like – but you can never leave." Gleichzeitig sieht Markey das iPhone als Symbol für die Probleme und Zukunftschancen der US-amerikanischen Mobilfunkbranche. Auf der einen Seite zeige das Handy, wie die Nachfrage nach mobilen Datendiensten steigen könne, auf der anderen Seite sei es ein Beleg für die Probleme der Mobilfunkindustrie. Nach Ansicht des Abgeordneten belegt dieses Beispiel, dass noch immer die Carrier den Markt bestimmen und nicht die Verbraucher. Und im Falle des iPhone dürfte dieser Zustand dank der Exklusivverträge mit AT&T bis 2010 andauern.

Allerdings haben es die Kongressabgeordneten selbst in der Hand, diesen Zustand zu ändern: Sie müssen sich nur zu einer rigorosen Regulierungspolitik durchringen. Diese fällt derzeit in die Zuständigkeit der einzelnen Bundesstaaten, und die Tarifierung von Mobilfunkverträgen unterliegt nicht der Regulierung. Anbieter wie Verizon Wireless fordern deshalb eine nationale Aufsichtsbehörde. (hi)