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US-Justizministerium sagt Computerkriminalität den Kampf an

23.07.2001
US-Justizminister John Ashcroft hat ein schärferes Vorgehen seiner Behörde gegen Cyber-Verbrecher angekündigt. Am Rande einer Konferenz im Silicon Valley gab er dazu die Bildung von zehn spezialisierten Einheiten bekannt, die sich künftig ganz auf die Verfolgung von Hackern und Betrügern im Internet konzentrieren sollen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - US-Justizminister John Ashcroft hat ein schärferes Vorgehen seiner Behörde gegen Cyber-Verbrecher angekündigt. Am Rande einer Konferenz im Silicon Valley gab er dazu die Bildung von zehn spezialisierten Einheiten bekannt, die sich künftig ganz auf die Verfolgung von Hackern und Betrügern im Internet konzentrieren sollen. Angesichts der zuletzt starken Zunahme von Cybercrime in den USA sei es nun an der Zeit, den Kriminellen unmissverständlich klar zu machen, dass sie nicht vor strafrechtlicher Verfolgung geschützt sind, betonte Ashcroft. Vor allem die jüngsten Angriffe auf die Domain whitehouse.gov und die Verbreitung von Viren wie "Melissa" und "I love you" hätten gezeigt, dass hier dringend Handlungsbedarf für die Justizbehörden bestehe.

Gleichzeitig übte der Justizminister Kritik am bisherigen Verhalten der Wirtschaft und forderte die Firmen zur besseren Zusammenarbeit mit den Behörden auf: So würden Computerangriffe nur selten dem FBI mitgeteilt, weil die betroffenen Unternehmen um ihre Reputation fürchteten. Dies seien zwar verständliche Ängste, aber die Betroffenen würden sich letztlich nur ins eigene Fleisch schneiden. Denn bei jedem Verbrechen, das nicht gemeldet werde, bekomme der Angreifer eine zweite Chance, sagte Ashcroft.