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US-Justiz verbietet Microsoft den Mund

28.06.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Das amerikanische Justizministerium, das zusammen mit 19 Bundesstaaten das Kartellverfahren gegen Microsoft führt, hat den Softwareriesen hart zurückgepfiffen. Nachdem letzten Freitag bekannt geworden war, daß sich beide Parteien außerhalb des Gerichtes zu Verhandlungen getroffen hatten (CW-Infonet berichtete), verlangt die Justizbehörde nun von der Gates-Company absolutes Stillschweigen. Die bewußte Nachrichtenverbreitung behindere den Fortschritt der Verhandlungen. Der Softwareriese allerdings streitet jegliche Indiskretion gegenüber der Presse ab und wirft nun seinerseits der Justiz ein Informationsleck vor. Das besagte Treffen hatte vor drei Wochen zwischen Microsoft-Anwalt William Neukom, dem Antitrust-Chef des Justizministeriums Joel Klein, und anderen Staatsvertretern stattgefunden. Dabei handelte es sich um das erste persönliche Treffen nach den gescheiterten Gesprächen im März 1999. Ob sich beide Parteien außerhalb des Gerichtes einigen können, erscheint gerade auch nach den letzten Entwicklungen eher unwahrscheinlich. Am 10. August wird das Kartellverfahren fortgesetzt.