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Aufklärung über gesammelte Nutzerdaten

US-Justiz nimmt Google Street View ins Visier

23.07.2010
Auch in den USA haben Googles Street-View-Autos private Nutzerdaten von offenen WLAN-Netzwerken gespeichert. 38 US-Bundesstaaten fordern nun Aufklärung über diesen Einbruch in die Privatsphäre.

Die Datensammelwut von Google beschäftigt neben deutschen Datenschützern nun auch US-Gerichte. Die im Rahmen des Street-View-Projektes eingesetzten Spezialfahrzeuge des Unternehmens haben jahrelang nicht nur Straßen fotografiert, sondern auch Nutzerdaten aus offenen WLAN-Netzen gespeichert. Nach Angaben von Google geschah das unbeabsichtigt. Fragen bleiben trotzdem.

Mittlerweile verlangen 38 US-Bundesstaaten Aufklärung. Sie haben sich der Untersuchung von Richard Blumenthal angeschlossen, Generalstaatsanwalt des Staates Conneticut. Sie wollen vor allem wissen, warum Google es erst nach drei Jahren und einer Nachfrage von Datenschützern mitbekam, welche Daten gesammelt wurden und was das Unternehmen mit ihnen machte. Außerdem fordern die Staaten eine Erklärung dafür, warum Google die Software nicht vorher überprüft hat, heißt es in einem offenen Brief an Google.

Google hat zwar angekündigt, eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten, um den Fall schnellstmöglich aufzuklären. Nach Meinung von Blumenthal sind die Antworten des Suchmaschinenbetreibers aber unbefriedigend: Sie "werfen mehr Fragen auf, als sie beantworten." Er fügt hinzu: "Google muss reinen Wein einschenken und vollständig erklären, wie dieser Eingriff in die Privatsphäre passieren konnte und warum."

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