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US-Investor übernimmt Winzip

18.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach dem geglückten Turnaround bei der Grafiksoftwareschmiede Corel will die Beteiligungsgesellschaft Vector Capital die Geschäfte von WinZip Computing auf Trab bringen. Wie der Branchendienst "Cnet" berichtet, hat Vector den Anbieter des wohl bekanntesten Komprimier-Tools für einen nicht genannten Betrag übernommen, um ihn profitabel zu machen.

Prinzipiell stehen die Chancen für einen Turnaround nicht schlecht: Mit mehr als 140 Millionen Downloads ist WinZip eines der populärsten Shareware-Programme im Internet. Allerdings war die Company bislang nur wenig dabei erfolgreich, die Nutzer des Windows-Kompressionsprogramms nach Ablauf des kostenlosen 30-Tage-Tests zur Kasse zu bitten. Obwohl die Software allseits beliebt ist, legen nur wenige Lizenzgebühren von fast 34 Euro (deutsche Download-Version, Mehrplatzlizenzen sind billiger ) für sie auf den Tisch. Zudem nahm WinZip bislang davon Abstand, zahlende Kunden weiter zu melken. Entgegen der in der Softwarewelt ansonsten üblichen Praxis sind Upgrades oder Updates des Tools für sie kostenlos erhältlich.

Das WinZip-Management habe bislang zuwenig Wert darauf gelegt, mit seinem Programm Geld zu verdienen, erklärte Vector-Partner Cris Nicholson gegenüber "Cnet". Sein Unternehmen werde die WinZip-Nutzer stärker daran erinnern, dass die Software Geld kostet. Als Anreiz werde es künftig zudem Features geben, auf die nur Lizenzkunden Zugriff haben. Außerdem habe Vector eine Marketing- und Vertriebsvereinbarung mit Google getroffen, erklärte Nicholson. (mb)