MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein US-Bezirksgericht hat dem Publishing-Softwareanbieter Adobe Systems per einstweiliger Verfügung den Vertrieb seiner Layout-Software "Indesign 1.5" sowie des darauf basierenden Redaktionssystems "Incopy 1.1" untersagt. Anlass ist eine vor zwei Monate eingereichte Copyright-Klage der kleinen kalifornischen Softwareschmiede Trio Systems. Diese behauptet, Adobe habe ihre Datenbank-Engine "C-Index" entgegen ausdrücklicher Vereinbarungen in die genannten Programme übernommen, und fordert wenigstens zehn Millionen Dollar Schadenersatz.

Adobe-Sprecherin Holly Campbell äußerte sich enttäuscht und erklärte, ihr Unternehmen stimme zwar nicht mit den Feststellungen des Gerichts in Los Angeles überein, werde sich aber fügen. Campbell räumte ein, dass Indesign und Incopy die Trio-Komponente enthalten, nannte aber keine Details zu vorher getroffenen Lizenzvereinbarungen. Adobe habe zur Verteidigung bereits eine Gegenklage eingereicht. Außerdem sei die Klage eher theoretische Natur, denn in Kürze erscheine die neue Version 2.0 von Indesign, die die Trio-Technik nicht länger enthalte. (tc)