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US-Gericht spricht ein erstes Urteil zum Jahr-2000-Bug

26.04.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Im US-Bundesstaat Massachusetts hat ein Gericht nun einen Softwarehersteller dazu verurteilt, für Schäden, die durch den Jahr-2000-Wechsel entstehen sollten, aufzukommen. In einer Sammelklage hatten Kunden dem Softwarehaus Realworld vorgeworfen, seine Buchhaltungslösungen nicht auf den Datumswechsel vorbereitet zu haben. Das Gericht gab den Klägern Recht und verurteilte die Softwerker, betroffenen Kunden kostenlose Upgrades beziehungsweise verbilligte Programme anzubieten. Auf Realworld, die in den USA rund 40 000 Kunden haben, kommen damit Kosten bis zu 50 Millionen Dollar zu.

Nach diesem Prozeß, der einem Präzedenzfall gleichkommt, da erstmals ein Software-Entwickler für den die Bewältigung des Datumswechsel verantwortlich gemacht wird, erwartet man einen starken Anstieg von ähnlichen Klagen. Bisher hatte die unsichere Rechtslage darüber, wer die Kosten für den befürchteten Jahr-2000-Bug zu tragen hat, Anwälte und Unternehmen daran gehindert, vor Gericht zu ziehen.