Web

US-Forscher entwickeln stromlosen PC

12.04.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Forscher der University of Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana haben eine neue Technologie entwickelt, aus der sich möglicherweise stromlose Computerarchitekturen der Zukunft gestalten lassen. Zur Speicherung der üblichen Binärdaten (Zustände von entweder "0" oder "1") dient dabei statt eines Transistors ein winziges quadratisches Gatter mit vier Materialpunkten, die ein Elektron aufnehmen können. Wird dieses mit zwei Elektronen beschickt, ordnen sich die Ladungsträger aufgrund der elektrischen Abstoßung stets diagonal gegenüber an. Die daraus resultierenden zwei Zustände (Elektronen links oben/rechts unten und umgekehrt) entsprechen dann der binären 0 und 1. Ordnet man solche Zellen hintereinander an, geben sie ihre Information selbständig weiter, ohne daß eine weitere elektrische Ladung notwendig wird. Lange Ketten solcher Zellen, die sich theoretisch bis auf Molekülebene miniaturisieren und auch zu logischen Gattern verknüpfen ließen, könnten so als Leitungen künftiger Computer dienen. Einen gravierenden Nachteil der neuen Technik müssen die Forscher allerdings noch aus dem Weg räumen: Bislang funktioniert die Lösung nur bei einer Temperatur von minus 272,9 Grad Celsius, knapp über dem absoluten Nullpunkt.