FCC-Auktion entwickelt sich zum politischen Alptraum

US-Firmen können Lizenzgebühren für die Funknetze nicht zahlen

03.10.1997

Nach der Auktion für Funkfrequenzen zum Aufbau von PCS-Systemen meldete die FCC stolz sichere Einnahmen in Höhe von 10,2 Milliarden Dollar. Diesen Betrag hatten die Interessenten für die Lizenzen geboten, um neue, drahtlose TK-Dienste aufbauen zu können.

Doch die Freude der FCC über den warmen Goldregen währte nur kurz: Es kristallisierte sich nämlich bald heraus, daß einige der erfolgreichen Bieter die Lizenzgebühren nicht zahlen können. Ein weiteres Problem ergibt sich für die FCC durch eine zweite, später abgehaltene Frequenzauktion. Auf dieser hatten Unternehmen wesentlich weniger für entsprechende Funklizenzen gezahlt. Hieraus zogen die Investoren an der Wallstreet ihre Konsequenz und unterstützen Unternehmen, die hohe Beträge für eine Lizenz ausgaben, finanziell nicht weiter.

Vor diesem Hintergrund beantragte einer der größten Bieter, die Pocket Communications Inc., bereits die Eröffnung des Konkursverfahrens. Ein anderer Großer, General Wireless Inc., macht dies vom weiteren Vorgehen der FCC abhängig. Diese hat damit endgültig den Schwarzen Peter in der Hand: Sollten nämlich weitere Firmen ein Konkursverfahren beantragen, wäre die Nutzung der Funklizenzen auf Jahre blockiert. Kommt die FCC dagegen den Bietern der ersten Stunde beim Preis entgegen, stünde die Rechtmäßigkeit der Auktionen auf dem Spiel. Entsprechend verzweifelt suchen Kommission und Kongreß nun nach Auswegen aus der verfahrenen Situation.