Schwächere Nachfrage

US-Computerbauer Dell mit Gewinnrückgang

21.11.2008
Der weltweit zweitgrößte PC-Hersteller Dell kämpft infolge der Finanzkrise mit einer schwächeren Nachfrage und sinkenden Gewinnen.

Durch massive Einsparungen und den Abbau tausender Jobs konnte der US-Konzern aber sein Betriebsergebnis deutlich steigern. Dell will auch künftig sparen. Die Nachfrage bei Endkunden werde weltweit schwierig bleiben, warnte der Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss am Sitz in Round Rock (Texas).

Der Überschuss fiel im Ende Oktober abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal des US-Konzerns um fünf Prozent auf 727 Millionen Dollar (umgerechnet 584 Millionen Euro). Der Umsatz gab um drei Prozent auf 15,16 Milliarden Dollar nach. Dank der um elf Prozent geringeren Kosten kletterte das operative Ergebnis dagegen um 22 Prozent auf knapp 1,02 Milliarden Dollar.

Gegenüber dem zweiten Quartal fielen allein 2200 Jobs weg. Das Unternehmen beschäftigt nun noch 80.800 Mitarbeiter - ein Rückgang von neun Prozent zum Vorjahr. Dell habe sein Geschäftsmodell schnell an die Herausforderungen angepasst, sagte Konzernchef Michael Dell.

Den Gewinn je Aktie steigerte Dell durch Aktienrückkäufe von 0,34 auf 0,37 Dollar. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten. Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel um rund fünf Prozent. Im Tagesverlauf hatte sie in einem sehr schwachen Gesamtmarkt 5,2 Prozent auf 9,81 Dollar verloren.

Das Geschäft mit Notebooks legte nur noch leicht zu (plus drei Prozent), bei Desktop-Rechnern fiel es klar (minus 14 Prozent). Mehr als ein Drittel der Umsätze und Gewinne erziele Dell nun mit Servern, Speichern, Dienstleistungen und Software, so der Konzernchef. Das Server-Geschäft gab allerdings ebenfalls nach (minus fünf Prozent).

Marktführer Hewlett-Packard (HP) hatte erst am Montag mit deutlich über den Erwartungen liegenden vorläufigen Quartalszahlen überrascht. Jüngsten Zahlen des Marktforschungsunternehmens Gartner zufolge kommt der US-Konzern HP im weltweiten PC-Geschäft auf einen Marktanteil von 18,4 Prozent vor Dell mit 13,6 Prozent. Auf Platz drei holte der taiwanische Computerbauer Acer mit mittlerweile 12,5 Prozent deutlich auf. (dpa/tc)