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US-Börsenaufsicht verklagt Peregrine

02.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Abschluss einer 14-monatigen Ermittlung hat die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) Anklage gegen den Softwareanbieter Peregrine Systems erhoben. Die Firma habe Umsätze überhöht dargestellt und den Betrug anschließend vertuscht, so das Fazit der Ermittler. Dabei geht es um einen Zeitraum von elf Quartalen zwischen April 1999 und Dezember 2001.

Peregrine hatte im vergangenen März seine Bilanzen revidiert und 509 Millionen Dollar weniger Umsatz ausgewiesen als zuvor. Die Firma hat nun mit der SEC bereits eine teilweise Einigung erzielt (wie üblich ohne offizielles Schuldeingeständnis) und neben anderen Auflagen unter anderem eingewilligt, einen internen Auditor einzustellen und den gegenwärtigen Zustand ihrer Bücher sowie ihre Bilanzierungspraxis offen zu legen. Eventuelle zivilrechtlichte Geldstrafen gegen Peregrine sollen erst später festgesetzt werden.

"Die partielle Einigung mit der SEC ist ein wichtiger Schritt für Peregrine, das in diesem Sommer den Gläubigerschutz gemäßt Paragraf elf US-Konkursrecht verlassen will", erklärte CEO Gary Greenfield, der das Amt erst nach Bekanntwerden des Bilanzskandals angetreten hatte. "Seit März 2002 haben wir mit allen Regierungsbehörden voll kooperiert. Wir versprechen, dass wir weiterhin sicher stellen, dass Peregrines Corporate Governance sowie finanzielle Regeln und Praktiken hohen Standards entsprechen." (tc)