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US-Behörden verlangen behindertengerechte IT-Ausrüstung

27.03.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - TK- und IT-Ausrüster könnten in diesem Jahr Milliarden schwere Aufträge von US-Behörden verlieren, sollten sie es nicht schaffen, ihre Angebote bis zum 21. Juni behindertengerecht zu gestalten. Bislang bestellen die US-Ämter Produkte und Services im Wert von jährlich 38 Milliarden Dollar in diesem Bereich. Künftig sind sie dazu verpflichtet, die Arbeitsplätze auch für körperlich benachteiligte Mitarbeiter auszurüsten.

Dazu wurden einige Richtlinien aufgestellt, die unter anderem vorschreiben, dass alle Telefone bei den öffentlichen Behörden ein maximales Lautstärkevolumen von 20 Dezibel erreichen. Ferner sollte jede Behörden-Website behindertengerecht gestaltet sein: Dazu fehlen den Webmastern aber die entsprechenden Tools. Zudem müssen die Computerhersteller in Zukunft auf Wunsch der Auftraggeber die Tastatur der Rechner umgestalten.

Die Kosten für diese Maßnahmen kommt die betroffenen IT- und TK-Unternehmen teuer zu stehen. Die Behörde Architectural and Transportation Barriers Compliance Board (Access Board), die die Richtlinien erstellt hat, schätzt die jährlichen Ausgaben für behindertengerechte Ausrüstung für die Firmen auf eine Milliarde Dollar. Kritiker halten diese Summe jedoch für zu gering. Branchenexperten schätzen, dass bereits größere Lieferanten wie AT&T, EDS oder Compaq schon zu dritt auf diesen Betrag kommen werden.