User-Organisation sucht die Diskussion

US-Anwender wehren sich gegen die Lizenzpolitik der SW-Anbieter

27.11.1992

FRAMINGHAM (IDG) - In Zeiten, in denen das Sparen höchstes Gebot in den DV-Abteilungen ist, empören sich immer mehr IT-Manager über die Lizenzpolitik vieler Softwarehäuser. Ausdruck dafür ist das Engagement der US-Anwenderorganisation Society for Information Management (SIM), Chikago, die sich vorgenommen hat, IT-Verantwortliche und Softwarehäuser an einen Tisch zu bringen.

Insgesamt 2500 Mitglieder sind in der SIM organisiert - eine überwältigende Mehrheit von 94 Prozent hat sich auf der letzten Jahreskonferenz dafür ausgesprochen, das Thema Lizenzen auf Platz eins der Prioritätenliste zu setzen. Unbehagen, so zeigte die Versammlung, wecken vor allem die Lizenzierungsverfahren für Software, die in lokalen Netzwerken läuft. Aber auch über die gängigen Regelungen bei Client-Server-, Mainframe- und Midrange-Softwareprodukten müßten verhandelt werden.

Rezessionsbedingte Budgetkürzungen und ein Paradigmenwechsel in Fragen der Datenverarbeitung lassen nach Meinung vieler Anwender die gängigen Methoden der Preisbildung - vor allem die der Prozessorklassen-Orientierung - veraltet erscheinen. Hinzu kommen eine Vielzahl von Fusionen in der Softwarebranche, die es den DV-Managern immer schwerer gemacht haben, den Überblick über die unterschiedlichen Verfahren zu behalten.

Die Anwender stellen deshalb drei grundsätzliche Forderungen an die Hersteller: Erstens seien die Preise der Software nach Art und Häufigkeit der Benutzung zu ermitteln, zweitens müßten bessere Möglichkeiten zur Einschränkung der ausufernden Wartungskosten geschaffen werden, und drittens sollte es möglich sein, lizenzierte Software durchgehend auf unterschiedlichen Rechnerplattformen einzusetzen.