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US-Anschläge: Telefonnetze hoffnungslos überlastet

12.09.2001
Nach den Terroranschlägen am gestrigen Dienstag waren die Telefonetze überlastet: Millionen von Menschen in den USA und in anderen Teilen der Welt versuchten, sich telefonisch nach Verwandten und Freunden in New York und Washington, D.C., zu erkundigen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Terroranschläge am gestrigen Dienstag veranlassten Millionen von Menschen in den USA und in anderen Teilen der Welt, sich telefonisch nach Verwandten und Freunden in New York und Washington, D.C., zu erkundigen. Die TK-Anbieter waren kaum in der Lage, dem Ansturm auf ihre Telefonleitungen standzuhalten. Sowohl die Mobilfunk- als auch Festnetzverbindungen vor allem in New York waren überlastet. Viele Anrufer erhielten entweder Besetztzeichen, automatische Ansagen der TK-Gesellschaften, es später noch einmal zu versuchen, oder sie hörten lediglich statisches Knistern in der Leitung.

Der US-Carrier AT&T erklärte, im Anschluss an die Anschläge auf das World-Trade-Center und das Pentagon verzeichnete man rund vier Millionen Anrufe je fünf Minuten. Der Mobilfunkanbieter Verizon Wireless transportierte mobile Netzstationen nach New York, um die Kapazitäten zu steigern. Der Konzern Cingular Wireless teilte mit, der Telefonverkehr in seinem Netz legte in der US-Hauptstadt um 400 Prozent und in seinem Schaltzentrum in New Jersey vor den Toren New Yorks um 1000 Prozent zu. Die Telefongesellschaften riefen die Bevölkerung dazu auf, sowohl Festnetz als auch Mobilfunk nur in notwendigen Fällen zu benutzen, um die Leitungen für Notrufe frei zu halten.

Zudem wurden durch die Attentate große Mengen an Netzinfrastruktur zerstört, die Sprint, AT&T und Verizon in ihren Büros im World Trade Center unterhielten. Ferner fielen einige große Mobilfunkantennen weg, die auf dem Dach der Zwillingstürme installiert waren.

Auch in anderen Teilen der Welt waren die Telefonnetze überlastet. Wie British Telecom mitteilte, wurden am Dienstag alle 15 Minuten rund 250.000 Telefonanrufe geschaltet. Das ist das Zehnfache des normalen Telefonverkehrs. Ähnliche Erfahrungen machten die Deutsche Telekom und France Télécom.