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US-Anschläge: Nato beschließt Beistandsfall

12.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Nato betrachtet die Terroranschläge in den USA als Angriff auf das gesamte Bündnis, falls diese vom Ausland aus eingeleitet worden sein sollten. Das erklärte Generalsekretär George Robertson am Mittwochabend in Brüssel. Damit ist nach Artikel 5 der Bündnissatzung der gemeinsame Verteidigungsfall gegeben.

Anschließend erklärte der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder auf einer Pressekonferenz in Berlin, auch Deutschland werde dem Nato-Partner zur Seite stehen. Über Art und Weise der Unterstützung werde man gegebenenfalls entscheiden (im Falle einer Militärhilfe müsste der Bundestag mehrheitlich zustimmen). Da noch immer unklar ist, wer hinter den Angriffen steht - auch wenn sich die Informationen der Geheimdienste zunehmend auf den saudischen Multimillionär Usama Bin Laden verdichten -, hat die Nato aber zumindest am Mittwochabend noch keine konkreten militärischen Schritte beschlossen.