Urlaubszeit

10.08.1979

Sebastian Trauerwein hat für drei Wochen Ruh'. Er büßt einstweilen in der Karibik seinen wohlverdienten Urlaub ab - und wenn wir "wohlverdient" sagen, dann ist das keine heuchlerische Liebedienerei. Wir, das sind meine Wenigkeit, Sigismund Gnatz, stellvertretender Leiter RZ und Schichtführer, sowie acht Operatoren, allesamt ledig und deshalb verdonnert, im Ferienmonat August (Karnickel-)Stallwache zu schieben.

Dies vorweg: Die Stimmung ist bombig. Probleme gibt's d nicht - ein Kompliment für S.T., der das Management by "Absin(th)ce" (zu deutsch: "Abwesenheit") bevorzugt.

Eine Kleinigkeit wär' da: Ich weiß ums Verrecken nicht wie der Boß das mit dem Kantinenbullen hingekriegt hat, daß unsere Bandboys zu den unterschiedlichsten Zeiten Pause machen konnten, ohne auf ihr warmes Essen verzichten zu müssen. Jetzt auf einmal schaltet der Kochlöffel-Paganini auf stur: Wir sollten uns wie die Schreibsaal-Miezen an die vorgeschriebenen Essenszeiten (12 bis 14 Uhr mit Akademiker-Viertel) halten.

Der Joulist will partout nicht einsehen, daß unser Job im Rechenzentrum durch die Jobs auf der Anlage bestimmt wird.

Bleibt wohl keine andere Wahl, als an kompetenter Stelle darauf hinzuweisen, was ein Computerstillstand im Endeffekt kostet.