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Update: Sun in Deutschland

27.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Suns neuer Deutschland-Marketing-Chef Donatus Schmidt hat im Gespräch mit Computerwoche.de das Geschäft hierzulande als "solide" bezeichnet. Man hab ein einstelliges Wachstum bei Auftragseingang und Umsatz erzielt (auch wenn Deutschlandchef Marcel Schneider ursprünglich zweistellig hatte zulegen wollen) und die Ertragslage verbessert.

"Sehr gut gelaufen ist für uns das Opteron-Geschäft", sagte Schmidt. Sun habe hier ein Stückzahlenwachstum von 250 Prozent erreicht (natürlich auf noch geringem Niveau) und werde in diesem wachsenden Segment auch noch in diesem Jahr mit der "Galaxy"-Systemfamilie wesentliche neue Produkte auf den Markt bringen.

Generell habe es in Deutschland das stärkste Wachstum bei Volume- und Workgroup-Servern mit vier bis acht CPUs gegeben, hier seien die Stückzahlen um 30 und die Erlöse um 25 Prozent gestiegen. Neue Sparc-Maschinen mit Multithreading-Prozessoren würden hier im kommenden Jahr neben den x64-Servern weitere Potenziale erschließen.

Im Softwaresegment habe man mit dem Middleware-Stack "Java Enterprise System" (JES) 70 Prozent mehr umgesetzt. Die Seebeyond-Übernahme werde hier das Portfolio in Richtung SOA stärken und weiteres Wachstum bringen, sagte Schmidt. Beim Betriebssystem Solaris 10 sei das Konzept aufgegangen, die Einstiegshürde für den Einsatz durch die freie Verteilung und Quellöffnung deutlich herabzusetzen. Derzeit werde das Betriebssystem rund 10.000 Mal am Tag von Suns Servern herunter geladen. Das rechne sich durchaus - wer Solaris 10 dann produktiv einsetze, sichere sich letztlich doch durch einen Servicevertrag ab. "Und wenn jemand das nicht tut, dann setzt er zumindest etwas anderes nicht ein", so der Sun-Marktingchef.

Viele Branchenkenner hätten sich über die Übernahme von Storagetek zunächst gewundert, räumte Schmidt ein. Der geplante gut vier Milliarden Dollar teure Zukauf des ILM-Spezialisten (Information Lifecycle Management) werde Sun aber deutliches Wachstum bescheren, denn Storagetek agiere in einem Marktsegment, in dem gesetzliche Auflagen ("Compliance") wie Sarbanes-Oxley oder Basel II den Bedarf automatisch erhöhten.

Mit Blick auf das weltweite Ergebnis (siehe "Sun Microsystems stabilisiert Geschäft") verwies Schmidt noch besonders auf die 2,19 Milliarden Dollar Deferred Revenue (schon erzielter Umsatz, der aber erst später verbucht werden darf). Dieser zeige einerseits, dass Sun verstärkt in längerfristige Projekte hineinkomme, andererseits spiegelten sich darin die neuen Abonnement-Software-Lizenzmodelle wieder. (tc)