Update: Skype bestreitet Nachbau seiner Software

17.07.2006
Der Internetelefonieanbieter Skype bestreitet, dass seine Software durch ein chinesisches Unternehmen kompatibel zur eigenen Software nachgebaut werden kann.

Im Internet waren Gerüchte aufgetaucht, dass es einem nicht genannten chinesisches Unternehmen gelungen sei, die Software nachzubauen (siehe "Chinesen bauen Skype-Client nach"). "Wir haben keine Gründe anzunehmen, dass das wahr ist", schrieb Skype in einer Stellungnahme am Freitag. Auch wenn es möglich sei, würde der Code der chinesischen Software hinter den Möglichkeiten und der Verlässlichkeit der Originalsoftware zurückbleiben.

Der Geschäftsführer des amerikanischen Unternehmens Vozin Communications, Charlie Paglee, behauptet in seinem Blog VoiPWiki, ein nicht näher genanntes chinesisches Unternehmen sei dabei, den Protokoll-Code von Skype mittels Reverse Engineering herauszufinden. Dazu werden unter anderem einzelne Programmteile untersucht, um sie nachzubauen. Die chinesische Software soll mit Skype kompatibel arbeiten und noch im August verfügbar sein. "Wenn die Software fertig ist, wird die Qualität beim Telefonieren glasklar sein", sagte Paglee der dpa. Derzeit sei die Software aber noch im Entwicklungsstadium. Vozin Communications arbeitet nach Paglees Angaben mit der chinesischen Firma bereits zusammen. Paglees Firma entwickelt ein Zusatzprogramm für die direkte Skype-Konkurrenzsoftware Google Talk, sei aber von Google unabhängig.

Das Skype-Protokoll, das zur Kommunikation zwischen Skype-Anwendern benutzt wird, ist nicht öffentlich und zudem proprietär. Das heißt, bislang kann der Dienst nur mit der Skype-Software genutzt werden. (dpa/tc)