Web

Update: Siemens über Aus für deutsche BenQ-Tochter "überrascht"

29.09.2006

"Es war ein langsames und systematisches Sterben", erinnert sich ein Mitarbeiter zurück an die vergangenen Monate. Und dass Siemens seine Hände in Unschuld waschen kann, das erbost sie am meisten. Schließlich hat das Werk Kamp-Lintfort eine lange Tradition. Gegründet wurde es 1963 als Zweigstelle der Niederlassung Bocholt. In den 1960er und 1970er Jahren wurde dort Zubehör für Nachrichtentechnik hergestellt. Ende der 1980er Jahre waren es dann Autotelefone für das C-Netz. Damals beschäftigte Siemens 4000 Menschen in Kamp-Lintfort.

BenQ schaffte es nicht, aus dem behäbigen Laden ein schwungvolles, dynamisches Unternehmen zu formen. Und immer wieder mussten sich die Beschäftigten Beschwichtigungen aus dem Management anhören. "Wir haben die letzten Monate schon gemerkt, dass die Auftragslage schlecht war", sagt Samil Krupic (33). Aber "uns wurde gesagt, wir sollen den Kopf nicht in den Sand stecken".

Chronologie der Ereignisse

Nur ein Jahr nach der Übernahme durch dentaiwanesischen BenQ-Konzern steht das ehemals zu Siemens gehörende Handy-Geschäft vor dem Aus. Dpa dokumentiert den Weg der Sparte von den ersten Verkaufsspekulationen bis zum nun bevorstehenden Ende: